Die Pressemitteilung in einfacherer Sprache

Am 13. Juli war ein Umzug: Rund 800 Menschen haben in Berlin demonstriert. Die Demonstration war von behinderten und verrückten Menschen. Die Menschen haben gezeigt: „Es gibt uns.“ Und: „Wir sind gut.“ Und: „Wir wollen nicht schlechter behandelt werden. Inklusion ist ein Menschenrecht.“ Die Demonstration gibt es seit 11 Jahren.

Die Demonstration fordert:

Auf der Demo hat Rebecca Maskos gesagt: Behinderte Menschen dürfen auch leben. Sie sollen nicht vor der Geburt getötet werden. Sie sollen nicht zum Selbstmord gezwungen werden.
Elena hat gesagt: Wenn eine verrückte Person etwas sehr schlimmes macht, wird sie in einem besonderen Gefängnis eingesperrt. Sie braucht trotzdem gute Unterstützung. Und sie darf nicht für immer eingesperrt bleiben.
Wir haben die Glitzerkrücke verliehen. Es ist kein richtiger Preis: Es gibt die Glitzerkrücke für besonders schlimme Sachen. Dieses Jahr haben die Sozialämter den Preis bekommen: Sie bezahlen Tauben Menschen oft keine Dolmetschung für Gebärdensprache.

Die Parade war ein Erfolg! Behinderte und verrückte Menschen waren auf der Straße. Sie haben sich geschmückt und haben gefeiert. Sie haben laut gesagt, was sie wollen. Viele haben sie gesehen. Sichtbarkeit ist ein wichtiger Schritt zu echter Inklusion in Deutschland und Berlin!

Pressemitteilung in schwererer Sprache

Behindert + verrückt + solidarisch feiern - Pride Parade Berlin

Am 13. Juli zog die 11. behindert + verrückt feiern Pride Parade Berlin von der Hasenheide zum Kottbusser Tor. Rund 800 Menschen folgten dem Aufruf.

Forderungen in diesem Jahr waren: Ein wirklich inklusiver Zugang zu Schule und Arbeitswelt. Keine Sanktionen für behinderte und verrückte Menschen im Bürgergeld. Selbstbestimmung bei der Gesundheitsversorgung. Ein Ende von Gewalt, Wegsperren und Zwang in Krankenhäusern.

„Inklusion ist ein Menschenrecht“, betonten die Organisator*innen der Parade. Sie kritisierten das katastrophale Versagen Deutschlands bei der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention.

Themen der Redebeiträge waren unter anderem: Die Aussortierung behinderter Menschen über Pränatal-Tests und assistierten Suizid und die menschenunwürdige Situation im Berliner Maßregelvollzug.

Weiterhin kritisierte das Bündnis die Neuerungen beim Staatsangehörigkeitsgesetz: Menschen, die aufgrund einer Behinderung nicht erwerbstätig sind, werden vom Erwerb der Staatsbürgerschaft ausgeschlossen.

Einer der Höhepunkte der Parade war die jährliche Verleihung der Glitzerkrücke. In diesem Jahr ging der Preis an die Sozialämter in Deutschland: Besonders in Ehrenamt und Freizeit bezahlen sie keine Dolmetschung für Deutsche Gebärdensprache. Die Glitzerkrücke ist ein Negativpreis. Mit dem Preis wird auf Institutionen und Organisationen aufmerksam gemacht, die sich besonders schlimm hervorgetan haben bei der Diskriminierung von behinderten und verrückten Menschen! Neben den Sozialämtern waren in diesem Jahr nominiert: Der Bezirk Kreuzberg-Friedrichshain mit dem Vivantes Konzern für das Wegsperren von verrückten Menschen in den psychiatrischen Stationen des Urban-Krankenhauses und die schlimmen Zustände in den Stationen. Weiterhin die Eingliederungshilfe der Schwulenberatung für die Bevormundung behinderter Menschen.

Das Bündnis ist sich einig, die Parade war ein Erfolg! Die Sichtbarkeit von behinderten und verrückten Menschen ist ein wichtiger Schritt auf dem noch weiten Weg zu echter Inklusion und zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland und Berlin!

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